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Dienstag, 23. Januar 2007
Pressebericht Ya´Beppo

Beppo - Seine Stimme ist eine Lokomotive,
da hängt sich jeder dran.


„I´ll never be the same again - Ich werde nie mehr derselbe sein!“ singen die sechzig TeilnehmerInnen am Gospelworkshop in der Harpstedter Christuskirche unter vielen anderen Liedern an diesem Wochenende. Auch Ya’ Beppo - alias Berthold Theis - wird nie mehr derselbe sein wie früher, als er noch als Weichensteller bei der Bahn arbeitete und ein „ganz normales Leben“ führte.

1946 wird Berthold Theis in Betzdorf an der Sieg, einer Eisenbahnerstadt, geboren. Erst soll er Priester werden, als das nichts wird, geht er zur Bahn wie nahezu alle männlichen Mitglieder der Familie. Die Bahn ist für Berthold nur ein Job, seine Leidenschaft aber gilt schon früh der Musik. Als Jugendlicher singt er in einer Band, bei kleineren Schlagerwettbewerben beteiligt er sich.

„Kein Gold im Blue River - aber in der Kehle“, titelt die Lokalausgabe einer Tageszeitung. Berthold Theis will Sänger werden. Dafür aber hat in Betzdorf niemand Verständnis, auch nicht seine Freundin, die bald von ihm schwanger wird. Mit einundzwanzig Jahren schon ist er Vater und bleibt bei der Bahn. Bald kommt das zweite Kind, ein Haus wird gebaut, die Gitarre nimmt der junge Weichensteller nur noch heimlich in die Hand, z.B. wenn er Nachtdienst in einem der Wärterhäuschen auf der Strecke hat. Und nur dann singt er, so laut er kann, und manchmal hört ihm eine heimliche Freundin dabei zu. Berthold Theis fängt an zu trinken.

Bis zur Diagnose Krebs kurz vor seinem vierzigsten Lebensjahr hält er dieses Leben durch. Magenkrebs und ein Adenokarzinom (Lymphdrüsenkrebs) haben seinen Körper ruiniert.
In einem alten verlassenen Bahnhof in der Nähe seiner Heimatstadt beginnt Beppo ein neues Leben. Zwei Jahre Straßenmusik mit Freundin Gisela Gustavus, dann der gemeinsame Umbau eines Schweinestalls südlich von Bremen. Von hier aus organisieren sie ihre Aktionen und Kurse: Gospelworkshops überall in Deutschland, Singen in den alten Kirchen Roms und vieles mehr. Sie wollen die Menschen wieder zum Singen bringen.

Wenn Beppo über sein heutiges Leben, das Gospeln in Kirchen oder die Reise im Kongo spricht, dann lebt er auf, fängt an zu lachen, seine Augen sprühen. Mitten in unserem Gespräch im gemütlich und großzügig ausgebauten Schweinestall steht er auf, nimmt die Gitarre und fängt an zu singen, ein berührender und mitreißender Moment, selbst für seine Frau Gisela, die ihn schon seit zwanzig Jahren begleitet.

„Jeder Tag ist eine Sonderleistung, ein Zusatzgeschenk, so reich war mein Leben in den letzten Jahren. Dafür bin ich Gott dankbar“, sagt Ya’ Beppo (die Namensergänzung "Yaya" hat Beppo 1988 von dem Jugendchor Bana Ngayime in Kinshasa Kongo bekommen. Sie bedeutet "großer Bruder") und setzt sich wieder zu uns an den Tisch. Nur manchmal überkomme ihn noch „eine Traurigkeit, dass ich das Leben, das ich liebe, nicht schon früher gelebt habe.“

(Bitte lesen Sie auch den Kommentar von Gabriela Stangenberg zu Beppos Bericht und die Hinweise zu seinem ausführlich, zutiefst authentisch beschriebenen Gesundungsprozess.)

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